[voi] Gut erholt von seiner bitteren Auftaktniederlage zeigte sich der SC Hansa am vergangenen Sonntag, dem 14. Oktober, beim SK Münster: Der Dortmunder Oberligist gewann die zweite Runde verdient mit 5:3.
Gastgeber Münster konnte einige seiner starken niederländischen Schach-Legionäre nicht ans Brett bringen, und so war Hansa, auch ohne die verhinderten Neuzugänge Sergey Kasparov und Arkadius Kalka, zumindest nominell an fast allen Brettern leicht bis deutlich favorisiert.
Den naturgemäß dicksten Brocken erwischte IM Thomas Henrichs am Spitzenbrett. Sein Gegner IM Frans Cuijpers wählte ein messerscharfes Abspiel im Meraner Halbslawen, wonach Henrichs sehr genau spielen musste, um mittels Generalabtausch ins Remis abzuwickeln. Doch auch die ersten vollen Punkte ließen nicht lange auf sich warten: Nach einem ungefährdeten Sieg von Gregor Mainka an Brett 6 gelang IM Bernd Kohlweyer (Brett 3) in einer Benoni-artigen Struktur der Durchbruch im Zentrum, der ihm zwei Springer tief in der gegnerischen Bretthälfte und bald auch den Sieg einbrachte. Als dann auch noch Deto Bischof (Brett 7) in strategisch leicht vorteilhafter Stellung von einem unmotivierten Königsausflug seines Gegners profitierte, hatten sich bereits 3,5:0,5 Punkte auf dem Hansa-Konto angesammelt.
Doch der letzte Zähler wollte zunächst einfach nicht zustandekommen: FM Hans Werner Ackermann (Brett 5) vergab etliche hervorragende Möglichkeiten, bis ihm die Partie schließlich entglitt, und Oleg Eismont ereilte an Brett 4 um ein Haar das gleiche Schicksal, rettete sich aber in einem schwierigen Springerendspiel immerhin noch ins Remis.
Bei mittlerweile 4:2 Brettpunkten und vorteilhaften Stellungen in den beiden noch laufenden Partien ging es dann nur noch um die Höhe des Sieges: Nach holprigem Beginn erarbeitete sich Thomas Schunk an Brett 8 ein Turmendspiel mit zwei gegen null Bauern, dessen technische Verwertung sich jedoch nach einigen Ungenauigkeiten erst als schwierig und schließlich als unmöglich herausstellte. Auch Vyacheslav Klyuner an Brett 2 gelang es nicht, ein leicht besseres Endspiel gegen den international angesehenen Eröffnungstheoretiker Stefan Bücker zu gewinnen und musste sich mit Remis zufrieden geben, was, zusammen mit der unglücklichen Niederlage von Ackermann, das Endergebnis recht schmeichelhaft für die Münsteraner aussehen ließ.
In der Hoffnung, dass sich die liegengelassenen Brettpunkte am Saisonende nicht rächen, blicken die Hanseaten jetzt auf den nächsten Kampf am ersten Novemberwochenende gegen Turm Lippstadt, wo ihnen erneut die Favoritenrolle zukommen wird.
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