03 März 2008

NRW-Oberliga & DSB-Pokal: Triumph und Niederlage binnen 24 Stunden

(voi) Zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt schwankte die Stimmung im Westfalen-Kolleg innerhalb von nur 24 Stunden: Am Samstag, dem 1. März, feierte der Schachclub Hansa mit dem sensationellen Einzug ins Halbfinale des DSB-Viererpokals noch einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte, ließ dann aber am Sonntag in Runde 7 der NRW-Oberliga die Chance ungenutzt, zur Tabellenspitze aufzuschließen.

Den entscheidenden Treffer beim Pokalsieg gegen den favorisierten Zweitligisten Lübecker SV landete Thomas Henrichs, der seine bestechende Form von der vor einer Woche zu Ende gegangenen Deutschen Einzelmeisterschaft konservieren und an Brett 1 den starken Großmeister Lars-Bo Hansen ausschalten konnte. Lange Zeit hatten sich die Kontrahenten nicht aus der Deckung gewagt, doch in beiderseitiger Zeitnot stürmte Henrichs mit seinen Schwerfiguren die gegnerische Königsstellung und brachte den schwarzen Monarchen zur Strecke. Zwei Remis von Bernd Kohlweyer und Wolfgang Burchert reichten dann für ein 2:2 und den Sieg nach Feinwertung. In der Runde der letzten Vier am 23.-24. Mai in Magdeburg warten der Deutsche Meister OSC Baden Baden und die Bundesliga-Mannschaft der SG Aljechin Solingen sowie der ESV Nickelhütte Aue.

Allerdings gelang es der Hansa-Truppe nicht, den Schwung bis zum regulären NRW-Oberliga-Einsatz gegen den Tabellenletzten Düsseldorfer SK am nächsten Morgen mitzunehmen. Zwar rauschte der Henrichs-Express auch diesmal unaufhaltsam zum Sieg, doch einige der angekoppelten Waggons entgleisten: Während Thomas Schunk sein Endspiel böse misshandelte, lud Bernd Kohlweyers passives Spiel seinen Gegner zum erfolgreichen Königsangriff ein. Zur tragischen Figur des Kampfes wurde jedoch Volker Remmler. Der hatte seinen Gegner völlig überspielt, patzte aber buchstäblich in letzter Sekunde, als er beim Ausführen seines 40. Zuges die Zeit überschritt. Diese unglückliche Niederlage sollte sich als entscheidend erweisen, denn am Ende reichten die halben Punkte von Klyuner, Eismont und Mainka sowie der Sieg von Hans Werner Ackermann nur zu einem enttäuschenden 3,5:4,5.

Ärgerlich und erfreulich zugleich waren die Nachrichten von den beiden Spitzenreitern der Oberliga: Die patzten ebenfalls, so dass der Aufstieg trotz der Niederlage theoretisch immer noch möglich bleibt – vorausgesetzt, die weiterhin drittplatzierten Hanseaten rappeln sich bis zum entscheidenden Duell gegen den Tabellenzweiten SV Betzdorf-Kirchen am 6. April wieder auf und landen dort einen deutlichen Sieg.

 

Felix Voigt, 3. März 2008

 

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