22 Dezember 2008

SF Lünen nahe Überraschungserfolg


Gestern,am 4. Andvent,eigentlich ein Tag für ein harmonisches Beisammen der Familie bei einem Glas Glühwein oder Tee, machten sich zwölf Schachspielfreunde auf den Weg nach Lünen, um dort gemeinsam weihnachtlich einzustimmen.

Pünktlich um 14.00 Uhr gab der Mannschaftsführer des noch jungen Vereins SF Lünen 93 den Startschuss. Ab diesem Augenblick verstummten im Turniersaal auch die letzten freundschaftlichen Gespräche - es kehrte adventliche Ruhe ein. Ein aufmerksamer Besucher konnte bereits nach wenigen Minuten die ersten Rauchfahnen endeckten, die sich langsam und leise über Bretter senkten und die Gedanken unserer Schachfreunde vernebelten, jedoch von Kerzenlicht keine Spur.

Es begann damit, dass Ismail Kajtazovic mit Schwarz bereits frühzeitig, dank des ein bisschen zu ängstlichen Spiel des Anziehenden, Ausgleich und sogar leichten Vorteil errung. Auch an Brett 1 konnte sich Manuel Morawietz in einem Sizilianer bereits nach wenigen Zügen einen enormen Entwicklungsvorsprung schaffen.

Etwa um 15.00 Uhr kristallisierten auch an den anderen Schachbrettern mögliche Gewinner herraus. Der eigentlich krankheitsbedingt ausgefallene Ramazan Salifoski, hier nochmal ein dank der ganzen Mannschaft für den kurzfristigen Einsprung, stand als Nachziehender in einer gedrückten Verteidigungsstellung. Eine halbe Stunde später verbuchte dann Ismail Kajtazovic nach einem nie gefährdetem Spiel gegen seinen nominell stärkeren Gegner nahezu gleichzeitig mit Làszló Szènàsi, der nach einem schönen Leichtfigurenopfer eine Dreibauernmehrheit am Königsflügel durchbrachte, den ersten Zähler zugunsten von SC Hansa 5.
Gegen 17 Uhr stand es schließlich 3:1 gegen den Gastgeber Lünen, am Brett 1 wechselte Schachgöttin Caissa die Seiten und wandelte einen enormen Vorteil in eine Remisstellung um. Auch Andreas Sroka musste sich nach einigem Hin und Her in einem sehr bekannten Turm-Endspiel mit einem Unendschieden zufrieden geben.

Am Brett 5 versuchte Thomas Brohl es ebenfalls mit einem Leichtfigurenopfer musste jedoch im Gegensatz zu Làszló den kürzeren ziehen, nachdem zuvor Werner Benke in einer eigentlich besseren Stellung die Nerven verlor und sich mit seinem Gegner auf Remis einigte.

Zu diesem Zeitpunkt machte Ramazan Salifoski bereits seinem Ruf als gefährlichen Endspielkünstler trotz einem Minusbauern alle Ehre. Seine Partie sollte noch lange dauern.

Das vielleicht spannenste, zumindest für die Zuschauer nervenraubenste Spiel war das von Topscorer Bahram Vojdani. Mit einer halben Stunde auf der Uhr und einer gewonnen Stellung auf dem Brett, dachte er lieber sicherheitshalber zweimal über einen Zug nach, denn seine Mannschaft, so wusste er, brauchte nur noch einen Punkt um ein Sieg davon zu tragen. 
Hier ging es für die beiden Mannschaften um alles. Die angespannte Zuschauertraube, fing an Wetten zu plazieren, wie Bahram gewinnen oder ob er über die Zeit gehoben werden würde.

Es verstrichen Sekunden und Minuten. Mit zwei Frei-, einem Blockadebauer und Turm gegen ein Bauer und Turm war die Stellung eigentlich gewonnen. Bahram stellte (Opfer?) jedoch einen Bauern ein, schaffte dem Gegner somit ebenfalls einen Freibauer und müsste schließlich seinen Turm gegen diesen Bauern opfern. Jetzt stand es zwei Bauern gegen einen Turm - in dieser Partie klar gewonnen - bei zwei Minuten auf Bahrams Uhr. Es war somit immer noch sehr nervendzerrend. Dann aber erreichte der erste Bauer die Grundreihe und der Gegner wägelte zwischen Zeitüberschreitung Barahm und eigener Aufgabe. Er gab siche mit letztem zufrieden, da wohl 2 Minuten genügend Zeit für ein Damenmatt sein würden.

Nun war es schon 19 Uhr, der Mannschaftskampf SC Hansa 5 gegen SF Lünen I war nun mit 4,5:2,5 gewonnen.
Eine Partie lief jedoch noch immer. Ramazan Salifoski erhiehlt nach stundenlangem Kampf die Chance auf Ausgleich. Ein Läuferopfer und gegnerischen Randbauer und falschfeldriger Läufer hätten eine Remisstellung gegeben. Der allwissende Zuschauer sah selbstverständlich solche taktischen Motive sofort, am Brett hingegen würde er aber ebenfalls nur die anfänglich erwähnten Rauchfahnen vor Augen haben.

Fazit: Der Mannschaftskampf zwischen SF Lünen und SC Hansa lief alles andere als klar. Rückblickend kann man sagen, dass an diesem Sonntag der nominell schwächere Spieler beidseitig die Punkte holte und somit SF Lünen in den Schlussminuten selber die Möglichkeit erhielt zu gewinnen.


Ergebnisse:

Brett Spieler Ergebnis

1 Morawietz,Manuel 0,5

2 Salifoski,Ramazan 0

3 Sroka,Andreas 0.5

4 Kajtazovic,Ismail 1

5 Brohl,Thomas 0

6 Vojdani,Bahram 1
   
7 Benke,Werner 0.5

8 Szènàsi,Làszló 1


SF Lünen I - SC Hansa V : 3,5:4,5


(Bericht von Manuel Morawietz)

1 Kommentar:

feli hat gesagt…

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